Für eine Ersterkundung des polnischen Marktes benötigen Sie nicht unbedingt eine Tochtergesellschaft oder eine Zweigniederlassung in Polen. In vielen Fällen ist es sinnvoll, zunächst mit einem oder ein paar Außendienstmitarbeitern zu beginnen, bevor dann feste Strukturen in Polen geschaffen werden. Damit Ihnen der Start auf dem polnischen Markt gelingt, benötigen Sie die besten Vertriebsmitarbeiter - eben A-Mitarbeiter. Damit Ihre potentiellen Kunden in Polen von Anfang an sowohl von Ihrem Unternehmen als auch von Ihrem Angebot überzeugt sind.
I. Recruiting von A-Mitarbeitern in Polen
1. Die erste Anlaufstelle - Jobportale
Wie finden Sie die besten Vertriebsmitarbeiter in Polen? Hier gibt es verschiedene Wege. Die meisten Unternehmen beginnen die Suche mit einer Stellenanzeige auf einem der polnischen Jobportale. Für das Recruiting in Polen kommen z. B. die folgenden Portale in Frage:
Hier können Sie in der Regel Jobanzeigen sowohl auf Polnisch als auch auf Englisch schalten. Die Internetauftritte der einzelnen Anbieter enthalten verschiedene Angebote für das Aussehen und die Dauer der Veröffentlichung. Für die Gestaltung der Stellenanzeige bieten die Jobportale entsprechend vorbereitete Muster an, die Text und in Abhängigkeit von der Anzeigenart auch das Unternehmenslogo enthalten können. Also ein Standardvorgehen, von dem die meisten Arbeitgeber Gebrauch machen.
2. Wie wäre es mal mit einem Recruiting-Video?
Der Wettbewerb um A-Mitarbeiter ist hoch. Wenn Sie die besten Vertriebler für eine Zusammenarbeit auf dem polnischen Markt gewinnen wollen, dann müssen Sie sich von anderen Arbeitgebern deutlich abheben. Zum Beispiel durch ein Recruiting-Video.
Dieses Video sollte kein gewöhnlicher Imagefilm über Ihr Unternehmen sein, sondern sich auf die Zusammenarbeit mit den von Ihnen gesuchten polnischen Außendienstmitarbeitern beziehen. Natürlich geht es auch um die Vorstellung Ihrer Gesellschaft: wer sind Sie und was machen Sie in der DACH-Region bzw. bereits in anderen Ländern?
© Originalfoto: stokpic - canva.com/canva pro.
A-Mitarbeiter wollen A-Arbeitgeber
In diesem Video sollten Sie aber auch und vor allem zeigen, wofür Ihr Unternehmen steht. Gefragt sind also Informationen über die bei Ihnen (hoffentlich) gelebten Werte und die bei Ihnen herrschende Unternehmenskultur. Denken Sie daran, dass A-Mitarbeiter nicht den erstbesten Arbeitgeber nehmen, sondern denjenigen, der am besten in das persönliche Werte- und Kulturbild des Mitarbeiters passt.
Es ist nie zu spät, mit der Arbeit an der eigenen Arbeitgeber-Marke zu beginnen. Wenn Sie sich bisher noch nicht wirklich mit diesem Thema beschäftigt haben, dann wäre das Recruiting polnischer Mitarbeiter ein geeigneter Zeitpunkt für die Arbeit am eigenen Employer Branding.
3. Worauf würde ein polnischer Mitarbeiter Wert legen?
Machen Sie einmal einen Perspektivwechsel und versetzen Sie sich in die Lage eines potentiellen Außendienstmitarbeiters, der auf Ihre Stellenanzeige aufmerksam geworden ist.
Jeder Bewerber ist neugierig auf die Menschen, mit denen er es nach einer Zusage zu tun haben wird. Also auf die Mitglieder des in Ihrer Gesellschaft bereits bestehenden Vertriebsteams. Und damit auch und vor allem auf die Führungskraft, die für die Zusammenarbeit mit ihm verantwortlich sein wird.
Hier haben Sie eine wunderbare Möglichkeit, sich von anderen Arbeitgebern abzuheben: zeigen Sie nicht nur zukünftige Kolleginnen und Kollegen, sondern auch sich selbst als Unternehmer und Arbeitgeber vor der Kamera. Und natürlich auch die Führungskraft, die später mit dem polnischen Mitarbeiter in fachlicher Hinsicht die meiste Zeit verbringen wird. Von der menschlichen Seite und mit einer entsprechenden Prise Humor.
Sprechen Sie Polnisch?
Wie wäre es, wenn Sie Ihre zukünftigen polnischen Teammitglieder in diesem Recruiting-Video auf Polnisch begrüßen würden? Es macht einen riesigen Unterschied, ob Sie einen Menschen in einem anderen Land nur auf Deutsch bzw. Englisch ansprechen oder auch ein paar Worte in seiner Landessprache parat haben. Denn das zeigt in besonderer Weise, dass dieses Recruiting für Sie und Ihr Unternehmen kein Standardprogramm darstellt, sondern etwas Besonderes ist. Wie gesagt, A-Mitarbeiter können sich ihren Arbeitsplatz aussuchen und kommen nur dann zu Ihnen, wenn Sie vorher zeigen, dass Ihr Unternehmen etwas Einzigartiges ist.
© Originalfoto: stokpic - canva.com/canva pro.
Sie haben bisher nichts mit der polnischen Sprache zu tun gehabt? Kein Problem - mit etwas Übung lassen sich grundlegende Wörter in jeder europäischen Sprache erlernen. Und damit auch in der polnischen Sprache.
Es geht ja nicht darum, polnische Zungenbrecher vor der Kamera darzubieten. Mit dem Satz chrząszcz brzmi w trzcinie. (ein Käfer singt im Schilf.) könnte es zum Anfang gewisse Probleme geben.
Worte wie Dzień dobry, cieszymy się na współpracę z Państwem (Guten Tag, wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen) lassen sich hingegen nach etwas Training auch vor der Kamera sagen. Es geht ja auch nicht darum, dass die Worte perfekt sein müssten. Im Gegenteil, es zählt Ihr Wille! Und wenn der vorhanden ist, wird Ihre Begrüßung auf Polnisch auch verständlich sein.
II. Weitere Möglichkeiten für Ihre Personalsuche in Polen
In Abhängigkeit von der Branche kann es sich anbieten, die Personalsuche einem Headhunter zu übertragen. Oder auch selbst im Rahmen des sog. active sourcing auf die Suche zu gehen. Bevor Sie selbst geeignete Kandidaten ansprechen, informieren Sie sich am besten über die dabei bestehenden (datenschutz- und wettbewerbs-) rechtlichen Fragestellungen. Die sozialen Medien stehen ebenfalls als Möglichkeit zum Recruiting zur Verfügung.
Wie wäre es, wenn Sie auf der Internetpräsentation Ihres Unternehmens eine Karriere-Seite in polnischer Sprache einrichten würden? Auf der Sie dann das oben besprochene Recruiting-Video präsentieren? Mit der Möglichkeit, (in Abhängigkeit von der Branche und den Klick-Kosten) auch über eine Google-Ads-Recruiting-Kampagne nachzudenken, die dann auf diese Seite gelenkt werden kann.
III. Die wichtigste Frage vor dem Recruiting
Wen suchen Sie eigentlich? Eine Frage, die leicht zu beantworten sein sollte. Aber ist sie dies tatsächlich?
1. Wie sehen Ihre Anforderungen an die Bewerber aus?
Wenn Sie mit Ihren Produkten und/oder Dienstleistungen den polnischen Markt erobern wollen, dann sind die fachlichen Anforderungen an die Bewerber schnell klar:
Anforderungen, auf die dann während des Bewerbungsgesprächs Bezug genommen wird. Daneben werden in Stellenanzeigen in der Regel noch weitere Voraussetzungen genannt, die der Kandidat für eine Beschäftigung mitbringen sollte:
Formulierungen, die sowohl der Arbeitgeber als auch die Bewerber sehr unterschiedlich verstehen können. Bei denen es sich im Grunde genommen um sehr allgemein gehaltene sprachliche Floskeln handelt. Ein Abgleich dieser Anforderungen mit den Kenntnissen und Fähigkeiten der Bewerber ist daher schwierig. Kein Wunder, dass das Vorstellungsgespräch in diesem Bereich häufig sehr allgemein gehalten wird. Was weder Ihnen als Unternehmer noch Ihrem potentiellen polnischen Mitarbeiter etwas bringt.
2. Wen suchen Sie also?
Wenn Sie nach geeigneten Mitarbeitern in Polen durch Stellenanzeigen auf Jobportalen Ausschau halten, dann ist in der Regel durch dieses Format der Platz für weitergehende Erklärungen begrenzt. Das bedeutet aber nicht, dass Ihre Jobanzeige nicht aussagefähig sein kann. Dies sollte sie sogar, da Sie ansonsten jeden ansprechen, der meint, irgendwie in dieses Schema zu passen.
Was nützt es Ihnen, wenn Sie wäschekörbeweise Bewerbungen erhalten, die Sie jedoch - gemessen an Ihren Zielen auf dem polnischen Markt - nicht wirklich weiter bringen?
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3. Welche Erfahrungen und Fähigkeiten sollte Ihr Bewerber mitbringen?
Welche Voraussetzungen sind wirklich notwendig, damit Sie den polnischen Markt mit Ihrem Angebot erobern können? Eine langjährige Erfahrung im Vertrieb besagt für sich genommen noch nicht viel. Wenn jemand 10 Jahre als Außendienstler tätig ist, kann dies bedeuten, dass er die ersten beiden Jahre etwas gelernt hat, was er dann in den nächsten 8 Jahren nicht weiter entwickelt hat. Das kann dem Bewerber in diesen Jahren sehr viel Spaß gemacht haben („Freude am Vertrieb“), muss aber nicht bedeuten, dass dieser Spaß in der Zukunft in Form von überdurchschnittlichen Ergebnissen auf Sie überspringt. Deshalb wäre es sinnvoller, nach den konkreten Erfahrungen und Fähigkeiten des Kandidaten im Vertrieb zu fragen. Wichtig wären hier z. B. die folgenden Punkte:
Erst wenn Sie die Antworten auf die oben genannten Fragen kennen, sind Sie in der Lage, sich einen ersten Eindruck von den fachlichen Fähigkeiten des potentiellen neuen Mitarbeiters zu verschaffen.
IV. Fazit
Wenn Sie die besten Mitarbeiter für Ihren Außendienst in Polen finden wollen, sollten Sie als Arbeitgeber in Vorleistung gehen - mit einem Employer Branding, das gerade die von Ihnen gesuchten A-Mitarbeiter überzeugt. Heben Sie sich von anderen Unternehmen, die ebenfalls A-Mitarbeiter rekrutieren wollen, auf eine unverwechselbare Art und Weise ab, z. B. durch Stellenanzeigen, die mehr enthalten als allgemeine Floskeln und durch ein überzeugendes Recruiting-Video. Dann haben Sie gute Chancen, die besten Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu finden.